Besuch des IDM Finales auf dem Lausitzring (11. – 13.10.2013)

Am 11. Oktober abends hob die Maschine der Air Berlin in Zürich ab. Mit an Bord war die muntere Destimoto-Schar!
Bereits nach einer guten Stunde landete die Boing sicher auf dem Flughafen Berlin Tegel. Dort wurden
die reservierten Mietautos in Empfang genommen. Nach einer kurzen Fahrt erreichten alle das Best Western
Hotel Kurfürstendamm. Später genoss die mittlerweile hungrige Meute ein feines Abendessen in einem, der schier unzähligen
Restaurants am Ku’Damm.
Am nächsten Morgen nach dem ausgiebigen Frühstück ging es weiter zum 130 Kilometer entfernten Lausitzring.
Nach dem Zimmerbezug, im Hotel Ramada in Schwarzheide, genossen alle Rennfeeling pur. Während beider Tage
hiess es mitfiebern und mitzittern. Die Rennläufe der Supersport- und Superstockklasse waren an Spannung kaum zu überbieten, denn
sowohl Roman Stamm, als auch Daniel Sutter (beide Raschle Racing Team) waren Anwärter für den Meistertitel in ihrer Klasse.

Das Raschle Racing Team spendierte den Eintritt zu den IDM Läufen und lud die ganze Destimoto Schar am Samstag
zur Saisonabschluss-Feier mit Abendessen ein. Herzlichen Dank ans ganze Raschle Racing Team,
auch im Namen aller, die jemals bei einem IDM Lauf mit uns dabei waren! Die Gastfreundschaft und der herzliche
Umgang mit Sponsoren, Freunden und Gästen ist einzigartig.

SUPERBIKE*IDM-Finale am Lausitzring – Zwei Vizemeister-Titel für das Kawasaki Raschle Racing Team

Zum Saisonfinale der SUPERBIKE*IDM reiste das Roman Raschle Racing Team mit zwei Titel-Chancen im Gepäck an den Lausitzring. In den Klassen Supersport 600 und Superstock 1000 waren die Meisterschaften noch offen, und Roman Stamm sowie Daniel Sutter machten es noch einmal richtig spannend. Doch die zwei Schweizer mussten sich schlussendlich leider geschlagen geben; zwei Vizetitel waren trotzdem Grund genug zu feiern.

Roman Stamm hatte beim letzten Rennwochenende zwar lediglich noch eine theoretische Chance auf den Gesamtsieg, dennoch ging der 36-jährige hoch motiviert ins Qualifying. Das Wetter machte allerdings allen Piloten einen Strich durch die Rechnung. Erst wurde das Zeittraining aufgrund starken Nebels um zwei Stunden verschoben, dann setzte auch noch Regen ein. Bei nassen und kalten Bedingungen gab es etliche Stürze, die alle glimpflich ausgingen. Roman Stamm rutsche ebenfalls im Training weg, blieb aber unverletzt. Auch seine Kawasaki hatte nicht viel abbekommen, sodass er nach einem kurzen Boxenstopp weiterfahren konnte. Leider reichte es am Ende für Stamm nur für Platz sechs und somit einem Start aus der zweiten Reihe. Tabellenführer Kevin Wahr ging von Platz drei aus ins Rennen. „Mit einem guten Start habe ich auch Chancen vorne mitzufahren“, kommentiert Roman Stamm das Training.
Für die Junioren im Team Christian und Philippe von Gunten lief es auch nicht ganz nach Plan. Philippe von Gunten kam vier Minuten vor Trainingsende an die Box und wechselte von Regen- auf Trockenreifen. Genau die richtige Wahl, da die Strecke schon fast vollständig abgetrocknet war. „Ich hätte allerdings ein paar Minuten eher reinkommen und wechseln sollen, vielleicht wäre dann mehr drin gewesen“, ärgert sich der jüngere von Gunten-Bruder über seinen 13. Startplatz. Christian von Gunten kam mit den nassen Bedingungen weniger gut zurecht. Am Ende reichte es nur für Startplatz 19. „Mir fehlt einfach das Selbstvertrauen, wenn es nass ist. Vielleicht hätte ich auch zum Schluss auf Trockenreifen wechseln sollen, wie Philippe. Aber ich denke wenn es morgen trocken ist und mit einem guten Start kann ich sicher einige Plätze gut machen.“

Am Rennsonntag waren die Wetterbedingungen deutlich besser, und teilweise schaute sogar die Sonne durch die Wolken. Vor 8.500 Zuschauern wurde das IDM-Supersport-Rennen als erstes gestartet. Roman Stamm kam nicht so gut weg und konnte auf den ersten Metern keine Plätze gut machen. Ganz im Gegensatz zu Christian von Gunten. Der Schweizer hatte schon am Vortag gehofft, dass er mit einem guten Start wichtige Meter gutmachen kann. So hatte es auch funktioniert: Der 22-jährige kam bereits als Achter aus der ersten Runde zurück und hatte sogar seinen jüngeren Bruder hinter sich gelassen. An der Spitze suchte der Titelaspirant Kevin Wahr sein Heil in der Flucht und baute seine Vorsprung auf über drei Sekunden aus, während Roman Stamm Platz für Platz gutmachte. Auf Rang zwei war aber dann Schluss. Zwar konnte er den Vorsprung von Kevin Wahr noch etwas verringern, doch der Sieg und damit der vorzeitige Meistertitel war ihm nicht mehr zu nehmen. „Ich hatte nur eine kleine Chance, Kevin den Titel noch wegschnappen zu können. Immerhin brauchte er nur noch neun Punkte, dennoch habe ich alles gegeben. Nach meinem schlechten Start hatte ich schon etwas Mühe mich vorzuarbeiten. Zwar konnte ich noch etwas aufholen, aber die Lücke war einfach zu groß. Kevin ist ein verdienter Sieger, aber Zweiter zu sein bedeutet immer eine Niederlage.“, so Roman Stamm enttäuscht nach dem Rennen. Christian und Philippe von Gunten kamen einmal mehr im Doppelpack auf Platz neun und zehn ins Ziel.
Auch im zweiten Lauf war gegen Kevin Wahr kein Kraut gewachsen. Der frisch gebackene Supersport-Meister gewann sein neuntes Rennen der Saison 2013. Roman Stamm sicherte sich erneut Platz zwei und damit den Vizemeistertitel. „Ehrlich gesagt, immer Zweiter werden ist doch Schei….. Klar bin ich nicht 100 Prozent zufrieden mit der Saison. Aber ich habe mit meinem neuen Team eine großen Sprung nach vorn gemacht. 2012 war ich Gesamt-7. – dieses Jahr Vizemeister.“
Philippe von Gunten fuhr erneut ein gutes Rennen und kam als Achter über den Zielstrich. Sein Bruder hatte weniger Glück und stürzte. Nach einer kurzen Reparaturpause in der Box konnte er das Rennen wieder aufnehmen und als 17. beenden. In der Gesamtwertung hat Philippe von Gunten in seiner ersten IDM-Supersport-Saison die Nase knapp vor seinem älteren Bruder. Platz neun und zehn sind das Endresultat für diese Saison.

In der Klasse der Superstock 1000 kostete Daniel Sutter seinem Team ordentlich Nerven. Die Titelfavoriten Bastien Mackels und Daniel Sutter trennten lediglich sechs Punkte vor den letzten zwei Rennen. Im Training sicherte sich Mackels nach einem Sturz im mit den Superbikes gemischt fahrenden Feld den achten Startplatz und gleichzeitig die Pole Position in der getrennt gewerteten Superstock 1000-Klasse. Daniel Sutter hatte mit den Bedingungen zu kämpfen und wegen der unsicheren Wetterlage relativ früh auf Qualifyer-Reifen wechselte. Als die Strecke abtrocknetet war, hatte Sutter seine Reifen bereits aufgebraucht. Startplatz 13 und in der Superstock-Wertung Platz zwei waren die Ausbeute am Ende.
Im ersten Rennen änderte sich die Ausgangsbasis für den Titelkampf schlagartig, als Mackels bei den Superstock-Fahrern in Führung liegend plötzlich ausrollte und mit technischem Defekt die Box ansteuerte. Der bisher nahe Titelgewinn für ihn rückte plötzlich wieder in die Ferne, und Daniel Sutter hatte nun die besseren Karten. Nach einer kurzen Reparaturpause konnte Mackels aber das Rennen wieder aufnehmen und somit wichtige Punkte mitnehmen. Daniel Sutter musste sich allerdings noch Dominik Vincon geschlagen geben und kam als zweiter in der Superstockwertung ins Ziel. Rivale Mackels wurde noch als Siebenter gewertet. In der Gesamtwertung hieß das nun einen drei-Punkte Vorsprung für Sutter. Der allerletzte Lauf der Saison sollte also die Entscheidung bringen. Im Rennen kämpften die Konkurrenten unmittelbar hintereinander um den Sieg, denn sie wussten: Wer von den beiden Fahrern zuerst das Ziel erreicht, ist Meister. Zunächst konnte Bastien Mackels einen Vorsprung von 2,7 Sekunden herausfahren, aber die letzten Runden drehte Sutter nochmal richtig am Gasgriff. In der letzten Runde trennten die zwei 0,2 Sekunden, was nicht nur im Kawasaki Schnock Team Shell Advance für feuchte Hände sorgte. Daniel Sutter blies zur Schlussattacke und bremste sich beherzt an Mackels vorbei. Doch schon in der nächsten Kurve musste er etwas weit gehen und Mackels schlüpfte wieder durch und sicherte sich mit nur 0,1 Sekunden den hauchdünnen Sieg und damit dem Titel. „Das war ein hartes Rennen. Zwischen drin hatte ich ein kleines Tief, doch zum Schluss konnte ich noch einmal richtig angreifen. Zwar tat mir alles weh und ich hatte mit harten Unterarmen zu kämpfen, aber das war meine Chance. Da denkst nicht nach. Als ich Bastian dann unmittelbar vor mir hatte, dachte ich mir, das ist der Platz wo ich hin muss und hab das Letzte aus mir und meiner Kawasaki herausgeholt. Ich hatte den Sieg so nah vor Augen“, sagte ein abgekämpfter und enttäuschter Daniel Sutter nach dem Rennen. „Letztes Jahr war ich auch schon Vizemeister, dieses Jahr war der Titel ganz klares Ziel. Sicher bin ich enttäuscht. Ich hab es hier im ersten Rennen versaut. Hätte ich da gewonnen, wäre es vielleicht anders ausgegangen. Aber hätte wäre wenn zählt jetzt nicht. Ich gratuliere Bastien, er ist die ganze Saison stark gefahren“, so Daniel Sutter.

Roman Raschle, technischer Leiter des Teams, zieht Bilanz: „Im Großen und Ganzen sind wir zufrieden mit der Saison. Sicher hätte mehr drin sein können, aber gerade an der Spitze ist in beiden Klassen das Level sehr hoch. Wir haben einige Siege feiern können und beide Titel nur knapp verpasst. Gefeiert wird trotzdem. Jetzt planen wir die nächste Saison, aber erstmal geht es in den Skiurlaub.“

Text: Cornelia Fulk

7. SUPERBIKE*IDM-Lauf am Hockenheimring – Erster Podest-Platz für den Nachwuchs vom Toggenburger Roman Raschle Racing Team


Beim vorletzten Lauf der SUPERBIKE*IDM auf dem Hockenheimring gab es für das Kawasaki Schnock Team Shell Advance nicht nur Grund zur Freude. Vier Podest-Plätze und ein Sturz war die Bilanz vom letzten Wochenende.

Nur zwei Wochen nach dem Rennen am Sachsenring gastierte die SUPERBIKE*IDM am badischen Hockenheimring. Bei spät-sommerlichen Temperaturen ging es am Samstag ins Qualifying. Wie schon am Sachsenring fuhr in der Klasse Supersport der Tabellenführer Kevin Wahr die schnellste Rundenzeit und sicherte sich so die beste Ausgangsposition für die Rennen. Von Platz zwei startete Jan Bühn. Roman Stamm vom Kawasaki Schnock Team Shell Advance beendete das Zeittraining mit einem Rückstand von einer halben Sekunde auf Bühn und komplettiert mit Platz drei die vorderste Reihe. Philippe von Gunten ging von Startplatz acht aus in die Rennen, sein Bruder Christian von Gunthen von Platz zehn.

Nach einem guten Start im ersten Rennen am Samstag Nachmittag konnte Roman Stamm kurzfristig die Führung übernehmen. Doch schon wenige Meter später bremste sich Kevin Wahr vorbei und fuhr einen sicheren Sieg ins Ziel. Für Jan Bühn, der ebenfalls aus der ersten Reihe ins Rennen ging, war das Rennen bereits in der zweiten Runde zu Ende. In der Sachskurve stürzte der Yamaha-Pilot, kam aber unbeschadet davon. Das selbe Schicksal ereilte auch Roman Stamm. Für den Schweizer war in der siebenten Runde Schluss. Nach einem Sturz musste Stamm das Rennen vorzeitig beenden und sich mit einer leichten Verletzung am Finger vom Rennarzt behandeln lassen. „Das war mein erster Sturz seit langem, ich bin sehr enttäuscht. Damit verliere ich wichtige Punkte im Kampf um den Titel. Ich habe eine Abschürfung am kleinen Finger, aber das sollte für morgen kein Problem sein, da werde ich wieder richtig angreifen“, so Roman Stamm enttäuscht.
Nach dem für den „alten Hasen“ im Team das Rennen leider vorzeitig beendet war, drehten die zwei von Guntens richtig am Gas. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg nach vorn. Gegen Ende des Rennens fuhren Philippe und Christian von Gunten in den Top five. Als es in die letzte Runde ging, fuhr Philippe seine persönlich beste Rundenzeit und kämpfte den auf drei fahrenden Jed Metcher erfolgreich nieder. Gemeinsam mit Metcher, Luca Grünwald bog der jüngere von Gunten Bruder in die letzte Kurve und sicherte sich nach dem beherzten Überholmanöver seinen ersten Podestplatz in der Supersport-Klassen. „Ich habe nicht mitbekommen das ich Dritter war. Erst in der Auslaufrunde zeigte mir Christian die drei an und ich war ganz überrascht. Ich bin absolut happy, das war ein hammer Rennen“, jubelte Philippe. Bruder Christian wurde als Sechster abgewunken. „Ich hatte in der letzten Runde einen kleinen Fehler, sonst hätte ich vielleicht Phlippe folgen können. Das war ein spannender Kampf, diesmal hatte halt er die Nase vorne, aber ich freue mich mit ihm“, freute sich Christian mit seinem Bruder.

Auch im zweiten Rennen am Sonntag war gegen Kevin Wahr kein Kraut gewachsen. Auf seiner Heimstrecke fuhr der Yamaha-Pilot seinen sechsten Sieg in Folge ein. Mit 2,6 Sekunden Zeitvorsprung kam er als Erster über die Ziellinie. Roman Stamm konnte die erste Rennhälfte am Hinterrad von Wahr dran bleiben. Beide fuhren identische Zeiten. Doch ab der sechsten Runde musste der Schweizer etwas abreißen lassen. Die Positionen waren bezogen. Der einzige, der Stamm gegen Rennende noch gefährlich werden konnte, war Jan Bühn, der sich letztendlich mit Rang drei den letzten Platz auf dem Podium sicherte. „Zufrieden kann ich mit dem Wochenende natürlich nicht sein, aber noch ist nicht alles verloren. Auch wenn die Chance auf den Gesamtsieg recht klein ist, gebe ich nicht auf. Es werden noch 50 Punkte vergeben, da kann noch einiges passieren. Am Lausitzring heißt es angreifen. Aufgeben ist nicht!“, so der Zweitplatztiere Roman Stamm.
Die von Gunten Brüder waren im Sonntagsrennen wieder auf Parallel-Fahrt unterwegs. Diesmal hatte allerdings Christian von Gunten die Nase vorn und wurde als Siebenter abgewunken. Philippe musste sich in den letzten Runden Leon Bovee und Marvin Fritz geschlagen geben und kam als Zehnter ins Ziel. Zufrieden waren beide Kawasaki-Piloten nicht. In der Gesamtwertung führt weiterhin Kevin Wahr mit 286 Punkten, vor Roman Stamm, der mit 245 Zählern noch rechnerische Chancen auf den Titel hat.

In der Superstock 1000 hat sich im Kampf um den Gesamtsieg zwischen Bastien Mackels und Daniel Sutter vom Kawasaki Schnock Team Shell Advance zu einem Kopf an Kopf Duell entwickelt. Im Training hatte Mackels die besseren Karten und sorgte mit Platz drei für erstaunte Gesichter. Der Superstock-Pilot hatte sich am Hockenheimring mitten in die Liga der Superike-Piloten gemogelt, was für Aufsehen sorgte. Mackels komplettierte damit die erste Startreihe im gemischt fahrenden, aber getrennt gewerteten Feld. Für Daniel Sutter lief es im Training weniger erfolgreich. Mit einer Bestzeit von 1:28,175 min fehlt ihm auf Mackels eine gute halbe Sekunde. Der Schweizer qualifizierte sich für die vierte Startreihe, hinter seinem Klassenkollege Dominik Vincon.
Das erste Rennen wurde bereits nach einer Runde abgebrochen. Bastien Mackels stürzte wenige Meter nach dem Start, doch ein weiterer schwere Unfall sorgte für die rote Flagge. Bis zum Re-Start wurde in der Box von Mackels mühsam geschraubt. Auch in der Startaufstellung waren die Mechaniker noch eifrig bei der Arbeit, allerdings zu lang. Der BMW-Pilot musste daraufhin den Startplatz räumen und das Rennen aus der Boxengasse aufnehmen. Für Daniel Sutter war nun der Weg für einen weiteren Superstock-Sieg frei. Diesen Triumph ließ sich der Kawasaki-Pilot auch nicht nehmen. Zwar machte Superstock-Konkurrent Dominik Vincon mächtig Druck, aber Sutter setzte sich erfolgreich durch. Auf Platz drei kam der Australier Alex Phillis ins Ziel. Nachdem Bastian Mackels dem gesamten Feld aus der Box hinterher eilen musste, wurde er als Fünfter, in der Superstock-Wertung, abgewunken. In den letzten Runde hatte er mit technische Probleme zu kämpfen, so dass er im langsamen Tempo die letzten Kurve absolvieren musste und wichtige Punkte ins Ziel rettete.

Im zweiten Lauf ließ sich Bastian Mackels den Sieg nicht nehmen. Zwar konnte Daniel Sutter zunächst die Führung übernehmen, doch der Belgier fackelte nicht lange und eroberte Platz eins zurück. Daniel Sutter musste sich zum Ende hin auch noch Dominik Vincon geschlagen geben, da der Schweizer mit Hinterrad-Problemen zu kämpfen hatte und kam als Dritter ins Ziel. „Das war ein schwieriges Rennen. Mein Reifen hatte angefangen sich auf der Felge zu drehen. Da musste ich Tempo rausnehmen und konnte nicht mehr angreifen. Aber durch den Sieg im ersten Lauf konnte ich etwas an Boden gut machen. Der Abstand zu Bastien ist von neun auf sechs Punkte geschrumpft. Den Titel hab ich noch nicht abgeschrieben. In drei Wochen auf dem Lausitzring werde ich noch einmal alles geben und um den Gesamtsieg kämpfen. Den hätte auch das gesamte Team für die harte Arbeit während der Saison mehr als verdient“, so Daniel Sutter.

Das IDM-Finale findet in dieser Saison vom 11. – 13. Oktober am Lausitzring statt. Ob das Kawasaki Schnock Team Shell Advance dann zwei Meistertitel feiern kann, bleibt spannend.

Gesamtwertung nach 14 von 16 Rennen:
Supersport 600:
1. Kevin Wahr 286, 2. Roman 245, 3. Kerschbaumer 211, 4. Bühn 146, 5.Bovee 142 Punkte …9. Philippe von Gunten 90, 10.Christian von Gunten 89

Gesamtwertung nach 14 von 16 Rennen:
Superstock 1000:
1. Bastien Mackels 304, 2. Daniel Sutter 298, 3. Dominik Vincon 231, 4. Alex Phillis 171

Text: Cornelia Fulk
Fotos: Jörg Wiessmann

6. SUPERBIKE*IDM-Lauf am Sachsenring – Durchwachsenes Wochenende für das Toggenburger Raschle Racing Team

Nach einer vierwöchigen Sommerpause machte die SUPERBIKE*IDM am vergangenen Wochenende Station am Sachsenring. Auch wenn der Grand Prix-Kurs nicht bei allen Fahrern des Kawasaki Schnock Team Shell Advance beliebt ist, war die Ausbeute mit drei Podestplätzen durchaus erfreulich. Roman Stamm schaffte in der Supersport 600 gleich zwei mal den Sprung auf´s Treppchen, Daniel Sutter konnte sich ebenfalls über einen Platz auf den Stockerl freuen.

Bereits im Qualifying der Klasse Supersport 600 drehte Roman Stamm konstant schnelle Rundenzeiten, doch gegen Kevin Wahr gab es am Sachsenring kaum ein Vorbeikommen. Der Yamaha-Pilot sicherte sich die Pole Position vor Roman Stamm, Jan Bühn und Stefan Kerschbaumer.
Wie schon bei den letzten Rennen machten die Brüder Christian und Philippe von Gunten den Kampf um die Startposition komplett unter sich aus. Christian hatte dabei knapp die Nase vorne und ging von Rang acht aus an den Start. Nur 0,06 Sekunden hinter ihm positionierte sich Philippe.
Nach einem gewohnt guten Start übernahm Roman Stamm kurz die Führung, doch schon nach der ersten Kurve ging der Trainingsschnellste Kevin Wahr am Kawasaki-Piloten vorbei und suchte sein Heil in der Flucht. Ebenfalls gut ins Rennen starteten die Brüder von Gunten. Beide Schnock-Piloten klemmten sich an das Hinterrad des Teamkollegen Stamm und verteidigten in den ersten Runden Platz drei und vier. Doch gegen Mitte des Rennens mussten sie abreißen lassen und fielen etwas zurück. Ein immer stärker fahrende Luca Grünwald war auf dem Weg an die Spitze und ließ Christian und Philippe von Gunten schlussendlich hinter sich. Während Kevin Wahr seine Führung auf 12 Sekunden ausbaute, bekam Roman Stamm in den letzten Runden hartnäckigen Besuch von Grünwald. Doch der Schweizer konnte Platz zwei verteidigen und kam hinter Kevin Wahr ins Ziel. Luca Grünwald komplettierte das Podium. Während Christian von Gunten das Rennen als Achter beendete, stürzte sein jüngerer Bruder in der zehnten Runde. „Es war eine extrem schnelle Streckenpassage und mir ist das Vorderrad weggerutscht. Es ging alles so schnell und schon lag ich im Kiesbett,“ erzählte ein sichtlich geknickter, aber unverletzter Philippe von Gunten. „Es tut mir für meine Mechaniker Leid, jetzt steht erst einmal eine lange Nacht an, damit für morgen die Kawasaki wieder einsatzfähig ist.“
Glücklich aber nicht 100% zufrieden stand der Zweitplatzierte Roman Stamm auf dem Podest: „Naja absolut happy bin ich nicht. Aber gegen Kevin war heute kein Kraut gewachsen. Ich konnte den Speed einfach nicht mitgehen und am Ende des Rennens kam auch Luca noch mal richtig nah an mich ran, das war schon knapp. Wir müssen jetzt mal schauen, dass wir bis morgen noch ein paar Sekunden rausholen können,“ so Roman Stamm.
Im zweiten Rennen am Sonntag ging es dann an der Spitze deutlich enger zu. Zwar übernahm erneut Kevin Wahr die Führung, aber Roman Stamm konnte mit einem überarbeiteten Fahrwerk diesmal dran bleiben. Kurzfristig übernahm er sogar die Führungsarbeit, doch Wahr fackelte nicht lange, holte sich Platz eins zurück und sicherte sich seinen Doppelsieg am Sachsenring. Roman Stamm musste sich erneut mit Platz zwei zufrieden geben. „In den letzten Runden habe ich zwei kleine Fehler gemacht und da war die Lücke zu Kevin wieder da. Allerdings war mein Speed heute deutlich besser als gestern. Kevin konnte hier zweimal die volle Punktzahl holen, aber in den letzten vier Rennen werden noch 100 Punkte vergeben. Auch wenn ich nicht ganz zufrieden bin, bin ich noch ganz relaxt.“
Als Dritter kam Jan Bühn ins Ziel. Christian und Philippe von Gunten kämpften erneut gemeinsam gegen die Konkurrenten und beendeten auf Platz acht und neun das Rennen. „Ich konnte hier zweimal in die Top ten fahren und wichtige Punkte mitnehmen. Auch mit den Rundenzeiten war ich ganz zufrieden. In der letzten Runde konnte ich sogar noch meine persönlich schnellste Zeit fahren. Zu Tatu Lauslehto (dem amtierenden Supersport-Meister) fehlte mir zum Schluss nur eine Sekunde,“ analysierte Christian von Gunten das Rennen. Auch Philippe konnte im Ziel wieder etwas lächeln. „Nach dem Sturz gestern war ich ziemlich geknickt, daher geht der neunte Platz heute ok. Es ist mein erstes Supersport-Jahr und ich bin noch in der Lernphase.“

Der Superstock 1000-Pilot Daniel Sutter vom Kawasaki Schnock Team Shell Advance reiste etwas gehandicapt zum Sachsenring. In der vergangenen Woche war er beim Training mit dem Fahrrad gestürzt und hatte sich einen Muskelfaseranriss im Arm zugezogen. Im Laufe des Wochenendes schimmerte sein Arm in allen erdenklichen Farben. „Es tut schon weh, aber ich beiße die Zähne zusammen,“ so der Schweizer.
Leider fand Daniel Sutter im Training nicht ganz zu seiner Form und fuhr nur die fünft-schnellste Rundenzeit der Superstock-Klasse, was in der Gesamtrechnung mit der Superbike-Klasse Startplatz 20 bedeutete.
Das erste Rennen wurde bereits in der ersten Runde abgebrochen. Die Suzuki von Joshua Day verweigerte direkt nach dem Start ihren Dienst. Der Öldruckschlauch war gerissen, was eine Ölspur Ende der Start und-Zielgeraden nach sich zog. Aus Sicherheitsgründen wurde das Rennen mit der roten Flagge unterbrochen und der Streckenabschnitt gründlich gereinigt. Nach einer knappen Stunde wurde das Rennen neu gestartet.
Während zunächst Markus Reiterberger das Feld anführte, konnte sich Daniel Sutter auf Platz 17 vorkämpfen. Doch ab Mitte des Rennens war Schluss mit dem Vorwärts-drang. Die Positionen waren bezogen und Daniel Sutter kämpfte mit schmerzendem Oberarm gegen die Zeit.
Sei härtester Konkurrent in der Superstock-Wertung Bastien Mackels konnte sich am Sachsenring im ersten Lauf durchsetzen und den Sieg sichern. Dominik Vincon und Gaststarter Didier Grams komplettierten das Superstock-Podium. Daniel Sutter sah als Vierter die schwarz-weiß-karierte Flagge. „Was soll ich sagen, irgendwie liegt mir der Sachsenring nicht. Schon in den letzten Jahren hatte ich hier meine Probleme,“ sagte Sutter niedergeschlagen nach dem ersten Lauf.
Als Gesamtsieger des Rennens sahen die sächsischen Fans eine echte Sensation. MotoGP-Newcomer und mehrfacher Superbike-Meister Martin Bauer feierte sein IDM-Comeback und sicherte sich mit seiner Ducati Panigale des neuen 3C-Racing Teams gleich den ersten Sieg, vor Markus Reiterberger und Michael Ranseder.
Im zweiten Rennen startetet Daniel Sutter deutlich besser und kam bereits als 16. aus der ersten Runde. Entscheidend für den Kampf um die Meisterschaft sollte ein Crash nur wenige Meter nach dem Start sein. Der Superstock-Führender Bastien Mackels geriet mit Stefan Nebel und Kevin Valk aneinander und stürzte. Mackels konnte zwar weiterfahren und dem Feld hinterhereilen, musste aber Schadensbegrenzung leisten.
An der Spitze erneut eine Ducati-Show. Gaststarter Max Neukirchner fuhr mit seiner Stocksport-Ducati selbst den Superbikern davon. Nachdem er im ersten Lauf mit qualmenden Motor aufgeben musste, hatte er nun die Konkurrenz auf seiner Heimstrecke voll im Griff und sicherte sich den Sieg vor Martin Bauer, ebenfalls auf Ducati und Markus Reiterberger.
Nach einer rasanten Aufholjagt konnte sich Daniel Sutter bis auf den elften Platz nach vorne arbeiten und erntete somit den dritten Platz in der Superstock-Wertung, hinter Max Neukirchner und Dominik Vincon. „Mit dem Rennen bin ich eigentlich ganz zufrieden. Ich konnte erstmals aufs Treppchen fahren am Sachsenring, das ist eine Premiere. Auch in der Punktewertung konnte ich ein bisschen aufholen. Natürlich tut mir der Crash von Bastien Leid, aber so sind wir wieder ein bisschen näher zusammengerückt,“ sagte Daniel Sutter nach dem Rennen.

In bereits zwei Wochen geht es für die SUPERBIKE*IDM weiter, wenn der Tross vom 20. – 22. September am Hockenheimring gastiert.

Gesamtwertung nach 12 von 16 Rennen:
Supersport 600:
1. Kevin Wahr 236, 2. Roman 225, 3. Kerschbaumer 191, 4. Bühn 130, 5.Bovee 125 Punkte …11. Christian von Gunten 70, 12. Philippe von Gunten 68

Gesamtwertung nach 12 von 16 Rennen:
Superstock 1000:
1. Bastien Mackels 266, 2. Daniel Sutter 257, 3. Dominik Vincon 191, 4. Alex Phillis 142

Text: Cornelia Fulk


Fotos: Jörg Wiessmann